Am 15. März 2025 feierte Ehrenmitglied Wolfgang Netzsch seinen 95. Geburtstag. Seit dem Gründungsjahr 1948 ist er Mitglied der "Schachfreunde Limburgerhof" und war auch in Vorstandspositionen für den Verein tätig. Vereinsvorsitzender Reinhard Ripsam und ehemaliger Vorsitzender Edgar Ohst gratuliertem dem Jubilar im Namen des Vereins mit einem Präsentkorb. Das Geburtstagskind erzählte den Abgesandten Schachanekdoten, als seien sie gerade passiert, obwohl die Geschehnisse viele Jahrzehnte zurückliegen.
So berichtete er von einem Simultanspiel der Schachfreunde im Jahr 1949 mit dem bekannten deutsch-russischen Großmeister Efim Bogoljubow (1898-1952), der zweimal gegen den damaligen Welteister Aljechin angetreten war. An 23 Brettern war Bogoljubow souveräner Sieger. Zwei Remis gab er ab (Peter Kühner, Wolfgang Netzsch) und zwei Niederlagen musste er hinnehmen - gegen Hermann Fritz und Hans Ebinger. Der Meister zum jungen Netzsch: "Oh, die jungen Leute spielen sehr gut. Warum haben Sie remis gespielt? Sie hätten gewonnen!" Die bescheidene Antwort: "Besser ein Remis, als eine Niederlage."
Nicht dass Netzsch immer nur auf Remis aus war. Eine legendäre und "wilde" Partie ist ihm in bleibender Erinnerung. Mehrmals bot sein Gegner Remis an. Doch Wolfgang Netzsch erkannte, dass ein Remis nur seinem Gegner nütze. Also lehnte er ab und kämpfte zäh weiter bis er gewann. Das war nachts um 2:30 Uhr. Als er dem Unterlegenen "Gute Nacht" wünschte, hielt der Kontrahent entgegen: "Ja, Sie können schlafen. Sie haben gewonnen. Ich nicht!" - Im Vertrauen gab Netzsch zu: auch der Sieger schlief nicht.
Die Schachfreunde Limburgerhof gratulieren ganz herzlich!